Er war nicht einfach. Aber er hatte es auch nicht leicht. Er war Führer einer radikalen Formation, war aber selbst von Natur aus nicht radikal. Seine politische Basis war größtenteils brutal, rachsüchtig, oft unbarmherzig. Er selbst aber war gemäßigt, empathisch, warm und menschlich. Als ich ihn vor den Wahlen im Büro des Bürgermeisters von Warschau interviewte, sah er die Zigarettenschachtel in meiner Brusttasche.
„Wollen Sie rauchen?”
„Wenn ich darf.”
„Wir machen das Fenster auf, dann merkt es keiner.”
Er hatte in der Behörde Rauchverbot eingeführt. Aber ein Mensch ist ein Mensch. Auch ein politischer Gegner, den er in mir sah. Nicht nur bei Kleinigkeiten, die ohne große Bedeutung waren. Auch wenn es um Dinge ging, die er für sehr wichtig hielt und die das ideelle Fundament seines politischen Umkreises bildeten. Beispielsweise die Lustration. Er hielt sie für die Grundlage beim Aufbau einer guten und gerechten Ordnung in Polen. Ich habe diese Überzeugung nicht verstanden. Aber ich habe ihm seine Bemühungen angerechnet, die er anstellte, um die Bestrebungen der Vierten Republik zu bremsen, Unschuldigen durch die Lustration Unrecht tun zu wollen. Die Überzeugung, „wo gehobelt wird, fallen Späne”, teilte er nicht. Er tat viel, um in weiteren Lustrationsgesetzen die Privatsphäre und die Geheimnisse kleiner Fehltritte einfacher Leute, die nichts Böses getan hatten, zu schützen. Das unterschied ihn nicht nur von einem Großteil der Politiker von PiS sowie der „rechten Publizisten”, sondern auch von vielen in der Vierten Republik engagierten Politiker der PO mit Jan Rokita an der Spitze.