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Świat

Ein Riss in der Leinwand

urbanlegend/Monika / Flickr CC by SA
Das Publikum verweigert die Teilnahme an dem von der Kritik angekündigten Fest des polnischen Kinos. Es soll sich begeistern, aber nicht nur begeistert es sich nicht, sondern es will nicht einmal Eintrittskarten kaufen. Hat es das Vertrauen in die Kritiker oder in die Filme verloren?

Das diesjährige Filmfestival in Gdingen endete mit einem Skandal, weil die Jury nicht die Titel auszeichnete, die sie auszeichnen sollte. Sie zog ein Melodram vor und überging die wahren künstlerischen Werke. So zumindest lautete das Urteil der Filmszene und eines Teils der über das Ereignis Bericht erstattenden Journalisten. Dem Verdikt der Kritik schlossen sich übrigens die Juroren selbst an, somit bleibt es ein Geheimnis, wer entschied, dass „Mała Moskwa" („Klein-Moskau") von Waldemar Krzystek den Hauptpreis erhält. Es hob eine - nach wie vor unvollendete - Debatte an, in der ständig die Frage wiederholt wird, ob die Zukunft der polnischen Kinematographie in authentischer Kunst liegen soll oder in einer mit dem Gedanken an ein breites Publikum ohne besondere Ansprüche geschaffenen kommerzielle Produktion. Wie alle ähnlichen Diskussionen, die in der Vergangenheit entfacht wurden, so wird auch diese zu der allzu offensichtlichen Schlussfolgerung führen, dass der Staat als Mäzen ein ambitioniertes, experimentelles Kino fördern und sich überhaupt nicht für Kommerz, der sich selbst ernährt, interessieren sollte.

Scheinbar völlig richtig, das Problem ist jedoch, dass im heutigen Film die Grenzen zwischen der so genannten wahren Kunst und dem Kommerz sich immer mehr verwischt haben und sogar sinnlos werden. Sind populäre Filme von Tarantino, Lynch oder den Coen-Brüdern große Kunst oder Produktionen, die sich an ein breites Publikum wenden? Natürlich beides, und mehr noch, man kann sicher sein, dass zum Beispiel die genannten Regisseure derartige Unterscheidungen gar nicht treffen.

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