Der Rauch über dem Smolensker Katastrophenort ist noch nicht einmal verflogen, und schon – ohne Anreize seitens der Politiker, die in Verzweiflung und Schrecken darüber erstarrten, dass sich der Stil ihrer früheren Auseinandersetzungen kompromittiert und jeglichen Sinn verloren hat – hat der Tanz der Wahren Polen begonnen. Ein Tanz derjenigen, die taub für die Worte sind, die in allen politischen Formationen gefallen sind, dass wir vielleicht endlich beginnen sollten, uns mit Respekt zu behandeln, dass wir aufhören sollten, uns ad personam anzugreifen, dass wir unsere ideologischen und politischen Unterschiede argumentieren und nicht in der Sprache des Hasses ausdrücken sollten.
Obwohl das Motto der Staatstrauer lautete sich ausheulen, die Politik einmal beiseite zu lassen, sich würdig und professionell mit der Beisetzung und mit der Aufklärung der Gründe für die Katastrophe zu befassen, haben die Wahren Polen eine große patriotische Offensive gestartet, die politische Ausmaße angenommen hat. Und das in einem Stil, dessen sich die Politiker – wie sie versicherten – zu schämen und vor dem sie sich zu ekeln begonnen hatten. Die Wahren Polen (WP) haben mit einem Wahlkampf begonnen, dessen Botschaft klar und deutlich formuliert wurde: die wirklich hervorragende patriotische Präsidentschaft wurde von einem dankbaren Volk gewürdigt, das auf den Straßen ganz Polens Zeugnis ablegte und seiner Überzeugung Ausdruck verlieh, dass man nur auf diese Weise die Interessen der Gemeinschaft realisieren kann. Und das Volk stellte alle, die anders dachten und anderes agierten in die Ecke, schob sie an den Rand, denn sie waren keine Wahren Polen.
Die WP putschten sich gegenseitig hoch, feilschten um die eleganteren Begriffe und Zitate.
Während der Staatstrauer ist eine Formation der Wahren Polen [poln. PP; eine Anspielung auf das Kürzel JP, das für die Generation Jana Pawła (deutsch Johannes Paul II.) steht, Anm. d. Red.] in radikaler Gestalt zum Vorschein getreten. Sie hat beschlossen, die plötzlich entfremdete Mehrheit aus dem öffentlichen Raum zu vertreiben: Ihr werdet uns hier nicht um unseren Präsidenten weinen.
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