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Świat

Die Farbe der Volksrepublik

Auffallend viele Theatermacher, besonders die jungen, greifen heute bei ihrer Themenwahl auf die Zeit der Volksrepublik Polen zurück.

Der Märchen-Roman „Der Kräherich“ (Wroniec) von Jacek Dukaj [s. a. PaD 48 GESCHICHTE GANZ ANDERS, Anm. d Red], die autobiografisch-surrealistischen Erzählungen aus dem Band „Der Schatten vor Miron Białoszewskis Plattenbau“ von Juliusz Strachota, der nostalgische Film „Alles was ich liebe“ von Jacek Borcuch, der Thriller „The Dark House“ (Dom zły) von Wojciech Smarzowski, das multimediale Album von L.U.C. „39/89 Polen verstehen lernen“ – das sind nur die berühmtesten Titel, die zu nennen wären. Auch das Theater entdeckt die Volksrepublik Polen (VRP) wieder. 

Je weiter sie zurück liegt, desto idyllischer ist ihr Abbild. Das Politische wird von der persönlichen Perspektive verdrängt. Das Gedächtnis verwischt – auch als Schutzreflex – die schlechten und hässlichen Erinnerungen und hebt die guten und die schönen hervor. Und am Ende ist es, als hätte der Komödienregisseur Stanisław Bareja [1929 - 1987, Anm. d. Red.]  in der ganzen Volksrepublik Regie geführt. Ähnlich wie in Kaziks [Kazik Staszewski ist seit 1980 Frontmann der Band Kult, Anm. d. Red.] ironischem Song mit dem bezeichnenden Titel „Amnesie“: „Es waren Superzivile/Nicht Diebe regierten, sondern Debile.“

Im Theater in Koszalin erfreut sich eine Vorstellung großer Popularität, die aus Liedern von Wojciech Młynarski besteht: „Wir sind im Urlaub, oder die polnische Liebe“. Die Zuschauer werden in die Pension „Adler“ versetzt, wo ein tapferer Kulturbeauftragter einen Kennenlernabend für die neuen Durchgänge von Urlaubern leitet, die hier von dem legendären Arbeitererholungs-Fonds hergekarrt werden.

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