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Świat

Grossväter bei der Wehrmacht

Zbiory rodziny Spyrów / Archiwum prywatne
In Schlesien ist der „Großvater, der bei der Wehrmacht war” kein Epitheton, keine lediglich unselige Episode, sondern ein wesentlicher Teil Geschichte, angefangen vom preußisch-französischen Krieg, über den Ersten Weltkrieg bis hin zur tragischen Zeit des Nationalsozialismus.

In zahlreichen Anthologien und Sammlungen zum schlesischen Humor taucht die Figur des braven Soldaten Schwejk auf, der in die Kriegsmaschinerie verwickelt wird, der einer Gefahr nach der anderen entkommt, in der Uniform der Kriegsmarine, der Luftwaffe, der Wehrmacht – darunter des Afrika-Korps, hier selbstironisch „unser AK“  [Armia Krajowa, polnische Untergrundarmee im 2. Weltkrieg, Anm. d. Red.]  genannt. Doch diese Vergangenheit ist auch in ernsthafter Form verewigt: auf vergilbten Fotografien und in Notizen, auf Grabsteinen und Obelisken (um die es so viel unnötigen Streit gab). Die ältesten erhaltenen schlesischen Porträts stammen aus dem preußisch-französischen Krieg. Sie bilden einen besonderen Beginn der Geschichte. Zwar kämpften die ersten oberschlesischen Rekruten in der preußischen Armee bereits während der napoleonischen Kriege, aber die organisierte Massenrekrutierung begann erst mit dem preußischen-französischen Krieg (1870-71). Dies war die Konsequenz der schnellen zivilisatorischen Entwicklung und des Bevölkerungswachstums in Oberschlesien Mitte des 19. Jahrhunderts. Zuvor galt die Region als ferne und vernachlässigte preußische Provinz.

Am Ersten Weltkrieg nahm Oberschlesien dann bereits mit großer und modern organisierter Industrie und als bedeutende Provinz des Kaiserreiches teil. Schätzungsweise 200.000 Oberschlesier befanden sich in der Kaiserlichen Wehrmacht, davon fielen circa 30.000, etwa 70.000 wurden verletzt. Das war bereits die Zeit des wachsenden Nationalbewusstseins; laut des letzten deutschen vor dem Krieg erstellten allgemeinen Verzeichnisses sprachen 60 Prozent der Provinzbewohner Polnisch, von denen sich die Hälfte als Polen fühlten, obwohl sich die Region seit über 500 Jahren außerhalb Polens entwickelt hatte.

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