Anscheinend werden wir toleranter, aber nicht ganz. Es gibt Gegenbeispiele - wie den Feldzug einiger katholischer Kreise gegen eine Werbekampagne von IKEA, In der die Einrichtung einer gemeinsamen Wohnung von zwei Männern beworben wird. Aber auch das erwähnte Paar löste Kontroversen aus, zumal im TVP, das die Preisverleihung übertrug.
Eine eindeutige Diagnose, welches Verhältnis die Polen zu Anderen jeglicher Art, zu Minderheiten und „Abweichlern" haben, lässt sich schwer stellen. Es gibt pierzu sowohl die Meinung, dass es landesweit, also nicht nur in den Großstädten, schlechter um die Toleranz bestellt ist, als auch umgekehrt, dass insgesamt gesehen eine spürbare Verbesserung eingetreten ist. Ich tendiere zu der zweiten Ansicht. Meines Erachtens haben wir es mit einem fortgeschrittenen Wandlungsprozess vieler Einstellungen zu tun, die bislang gegenüber Anderen, wie Vertretern anderer Nationen, Rassen oder ethnischen Gruppen wie den Roma, die noch immer Zigeuner genannt werden, aber auch psychisch Kranken, Lesben, Schwulen oder Transsexuellen ablehnend waren.